Veröffentlicht am

Regenwassertonne leert sich selber

Manchmal ist es wie verhext: Obwohl es einige Tage geregnet hat, wird die Regentonne nicht voll. Woran könnte das liegen?

Regentonne bleibt leer

Wenn nach einem größeren Regen kein Wasser in der Regentonne ankommt, ist mit Sicherheit der Zulauf verstopft. Dann könnte schon oben, direkt an der Dachrinne sein, oder in einem Teil des Zulaufes, wenn er durch Winkel angeknickt wurde.

Schuld ist meistens Laub oder auch Blüten, die sich vom schnell fließendem Regenwasser zwar mitreißen lassen und dann, wenn kein Filter dazwischen geschaltet ist, in der Regenwassertonne ankommen. Wenn der Regen aber nachlässt, fließt auch das Wasser langsamer, und dann bleiben diese Teilchen sozusagen „auf dem Trocknen“ sitzen.

Und um so mehr davon nachrutschen, um so schneller verstopft schließlich der Zulauf, egal ob er aus Plastikrohr oder Schlauch besteht.

Tipp bei leerer Regenwassertonne

Auf jeden Fall einen Filter schon ganz oben einbauen, am Übergang von Dachrinne zum Zulauf. Ein Siebfilter ist am besten, es sollte aber nicht zu engmaschig sein, und muß so angebaut werden, daß Blätter durch das Regenwasser vom Sieb heruntergespült werden. Da ist meistens Kreativität angebracht, denn  hier muß die Maßnahme von Fall zu Fall entschieden werden. Ich habe Laubsiebe auf allen Regenrinnen, und die sind so befestigt, daß sie eine leichte Neigung nach vorne haben.

Klar, bleibt immer noch jede Menge liegen, aber Wasser kommt reichlich durch, dadurch ist mir auch noch nie ein Zulauf verstopft.

Von Vorteil ist auch ein sogenannter Regensammler. Wer ihm diesen Namen gegeben hat, weiß ich auch nicht, denn eigentlich „sammelt“ er kein Wasser, sondern „siebt“ die größten Verunreinigungen heraus. Das Schöne daran: Manche dieser auch als Regendieb (wieder ein komischer Name: Die Hersteller müssen ihre Produkte lieben!) bezeichneten Sammler können auch noch nachträglich in das Fallrohr eingebaut werden, auch wenn die Regentonne schon voll ist und nicht mehr bewegt werden kann.

Das macht sich am besten auf Augenhöhe, denn dann kommt man auch ohne Leiter heran und kann das Sieb bei Bedarf säubern. Im Herbst kann das schon jede Woche einmal notwendig sein.

Regentonne wird über Nacht leer

Ein anderes Phänomen ist, daß nach einem Regentag die Tonne mit Wasser gefüllt ist. Will man es dann später zum Gießen verwenden, wenn es einige Tage trocken war, so ist die Tonne plötzlich leer.

Na klar, werden Sie jetzt sagen, dann hat die Tonne eben ein Leck!

Ein Leck an einer Regenwassertonne ist aber relativ selten. Wenn sie gerade aufgebaut wurde und nicht durch äußere Einflüsse beschädigt wurde, gehen diese Tonnen eigentlich nie kaputt, jedenfalls nicht die meisten üblichen aus Kunststoff.

Regentonnen aus Holz, die innen mit einer Folie ausgelegt sind, können schon empfindlicher auf Verschmutzungen reagieren. Scharfe Tannennadeln etwa sind durchaus in der Lage, ein winziges Loch in die Folie zu stechen. Aber dann ist es doch eher ein schleichender Wasserverlust, der auch anfangs kaum bemerkt wird.

Wenn das Wasser schlagartig aus der Regentonne verschwindet, hat es meistens andere Ursachen. Zum Beispiel kann ein Frostschaden einen Riss im Boden verursacht haben. Solange es noch kalt genug ist, bleibt unten in der Tonne eine Eisschicht stehen. Schmilzt die allerdings durch die milden Temperaturen, tut sich der Riss auf und das Wasser kann entweichen. Und dann ist die Regentonne schneller wieder leer, als sie voll geworden ist!